Holz - prima fürs Klima!

Während der Wald einen Festmeter (das entspricht 1 m³) Holz produziert, entzieht er der Luft eine Tonne Kohlenstoffdioxid (CO2). Dabei werden 250 kg Kohlenstoff (C) in Holz, Rinde, Zweigen, Blättern sowie Wurzeln gebunden und 750 kg Sauerstoff (O2) an die Atmosphäre abgegeben.


Bei der Zersetzung oder Verbrennung von Holz und Humus gelangt der darin gespeicherte Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre zurück: Der freigesetzte Kohlenstoff geht dann mit dem Sauerstoff aus der Luft wieder eine Verbindung ein - Kohlenstoffdioxid entsteht. Nachwachsende junge Bäume entziehen der Luft bei der Photosynthese wiederum Kohlenstoffdioxid. Der CO2-Kreislauf schließt sich.


Der Wald entnimmt der Luft somit die gleiche Menge CO2, wie er ihr durch Verrottung oder Verbrennung zuführt. Man spricht daher von einer CO2-neutralen Bilanz und die ist gut fürs Klima.

Was ist alles aus Holz?

Holz ist ein erstaunlicher Werkstoff. Musikinstrumente, Skulpturen, Spielzeug, Kunstgegenstände, sogar Stiele von Schaufel und Hacke sind aus Holz. Es sieht schön und immer anders aus, unsere Hände fühlen die Struktur und die Wärme, wir hören den Klang mit unseren Ohren und riechen den Duft mit der Nase.

 
Holz steckt in vielen Konstruktionen: das Dach der Häuser wird von Holzbalken getragen, wir benutzen Treppen und Leitern, in der Wohnung stehen Tische und Stühle. Der Gartenzaun, der Bleistift im Mäppchen und das Vogelhäuschen sind aus Holz. Aus Sägemehl und Spänen entstehen Holz-Pellets und Hackschnitzel, mit denen wir heizen können.


Oft erkennen wir die gewohnte Holzstruktur gar nicht mehr. Das Holz wird beispielsweise als Zellulose für die Papierherstellung in seine Bestandteile zerlegt. Was fällt dir noch ein, was du aus Holz verwendest?

Ist Holz aus den Tropen ökologisch?

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff: Gebildet aus Sonne, Wasser, Luft und Nährstoffen des Bodens, ohne dass der Mensch dafür was tut. Holz wächst vor unserer Haustüre und braucht keine langen Transportwege. Es ist umweltfreundlich, vielfach nutzbar und bis zum letzten Span verwertbar. Holz speichert Kohlenstoff und entlastet dadurch unser Klima. Es beansprucht keine Deponieflächen. Keine schädlichen Stoffe bleiben übrig, denn es ist biologisch abbaubar. Wir finden Holz in der Natur – und die Natur im Holz.


Holz exotischer Baumarten aus den Tropen ist sehr haltbar und wird gerne im Außenbereich, zum Beispiel für Terrassen oder Gartenmöbel, verwendet. Es gilt auch als besonders edel. Oft werden die tropischen Bäume aber ohne Rücksicht auf die Umwelt gefällt. Da das Tropenholz sehr teuer verkauft werden kann, wird es außerdem oft verbotenerweise abgeholzt. Der weite Transport über Tausende von Kilometern nach Europa erfordert viel Energie. Deshalb sollte lieber einheimisches Holz verwendet werden. Mit wenigen Ausnahmen kann es Tropenholz gut ersetzen.

Was passiert mit unserem Stuttgarter Holz?

Das meiste in den Stuttgarter Wäldern eingeschlagene Holz wird in der nahen Umgebung verarbeitet. Aus Fichtenstämmen entsteht in Sägewerken Holz für Dachstühle, aus Kiefern werden Bretter für Möbel oder Verpackungsholz für den geschützten Transport sperriger Maschinen gemacht. Dicke Buchen kauft ein Holzwerk bei Böblingen und schneidet sie zu Bohlen für Möbel, Holzgriffe und Holzspielzeug.


Teile der Baumkronen werden an der Waldstraße gehackt und als Holzschnitzel in Heizkraftwerken verfeuert. So wird zum Beispiel hier in der Nähe ein ganzes Wohngebiet, der Scharnhauser Park, mit Wärme versorgt.


Einige starke und lange Eichen aus dem Stuttgarter Wald tragen sogar als Pfahlfundamente in der Lagune von Venedig Häuser und Plätze. Aus astfreien Eichen fertigen Küfer Fässer für noble Weine und edlen Cognac. Wofür könnte man das Stuttgarter Holz noch verwenden?

Holz in der Forschung

Die Verwendungsmöglichkeiten von Holz sind noch lange nicht erschöpft. Holz hat viele Vorteile: Es federt und dämpft besser als Aluminium und könnte zum Beispiel im Autobau bisherige Werkstoffe ersetzen. Innenraumteile von Autos, für die heute noch Kunststoff verwendet wird, könnten aus Zelluloseverbindungen gefertigt werden. Aus Lignin, einem wichtigen und stabilen Bestandteil des Holzes, wird versucht durch chemische Aufschlussverfahren Methangas, Aktivkohle und Phenolharzkomponenten zu gewinnen.